Schweinefleisch
Veröffentlicht am 08. Mai 2018 Keine Kommentare
Das meiste Fleisch, das ein durchschnittlicher Deutscher verzehrt, stammt von Schweinen.
Über Schweinefleisch kann man sich streiten.
Immer mehr Menschen, die sich gesundheitsbewusst ernähren, raten ganz vom Verzehr ab, andere wiederum können sich ein Leben ohne Schweinesteaks etc. nicht vorstellen.
Wir persönlich essen so gut wie kein Schweinefleisch.
Dazu möchte ich mal ein paar Gründe angeben.
Die meisten konventionell gehaltenen Schweine leben in derart miserablen Bedingungen, dass es ethisch nicht zu vertreten ist, ihr Fleisch zu essen, wir unterstützen ja damit die abartige Massentierhaltung. Das betrifft im übrigen auch alle anderen Tiere.
Selbst wenn man sein Gewissen da ausschaltet, schaltet sich doch zumindest das Ekelgefühl ganz schnell ein, wenn man sich auch nur mal annähernd mit dem Thema Tierhaltung beschäftigt hat. Die meisten Schweine in der konventionellen Haltung werden innerhalb kürzester Zeit gemästet, leben völlig beieinandergezwängt, so dass sie sich allein schon durch die mangelnde Bewegungsfreiheit Druckstellen zufügen, die sich oft entzünden. Dazu stehen sie in ihren eigenen Exkrementen, bekommen alles amputiert was hinderlich sein könnte und werden dann mit Antibiotika vollgestopft, damit sie nicht schon gleich als Gammelfleisch geschlachtet werden müssen.
Wer keinen empfindlichen Würgereiz hat, kann sich ja gerne mal einschlägige Berichte und Filme, von z. B. PETA anschauen (wobei ich hier keine Werbung für diese Organisation machen will – ich halte nicht viel von denen, aber leider haben sie trotzdem mit manchem Recht).
Es muss uns doch allen klar sein, dass für 3,00 Euro das Kilo Schweinefleisch das Tier niemals monatelang auf einer grünen Wiese und in einem sauberen Stall gestanden haben kann. Da ginge jeder Bauer bankrott.
Warum essen wir so etwas dann trotzdem?
Ich glaube, der allgemeine Deutsche ist so gestrickt, dass bei ihm die Augen leuchten und das Wasser im Mund zusammenläuft, wenn er sieht, dass er ein XXL Schnitzel mit Pommes und Salat für nur 5,00 Euro bekommt. Er rechnet sich dabei aus, was er bei dieser Mahlzeit alles gespart hat und sich nun dafür kaufen kann.
Essen darf bei uns Deutschen nichts kosten, warum auch?
Es geht oben rein und unten wieder raus, denken wir. Dass wir davon leben und unsere Energie rausziehen, machen wir uns gar nicht bewusst. Wir geben lieber unserem Auto Premium Motoröl, um seinem Motor etwas Gutes zu tun, als uns ein ordentliches Stück Fleisch zu kaufen. Wie soll unser Körper Vitamine und Mineralstoffe bekommen und leistungsfähig sein, wenn das Essen, das wir essen, schon gammelig war, als es noch lebte?
Leider ist den meisten Menschen nicht bewusst, was wir unserem Körper wirklich mit schlechtem Essen antun. Wer wie ich mal mit Unverträglichkeiten zu tun hatte und seine Ernährung umgestellt hat, wird mir Recht geben, dass es sehr wohl einen Unterschied gibt zwischen gutem und schlechtem Essen und dass man den auch deutlich am eigenen Leib spürt.
Das Problem bei Schweinen im Gegensatz zu z. B. Rindern ist, dass die meisten Metzger Schweine gar nicht mehr schlachten dürfen. Selbst wenn man sich sein eigenes Schwein hält, hat man anschließend das Problem, dass es zum Schlachten dann doch in einem der riesigen Schlachthöfe bei den „armen Schweinen“ landen würde. Auch die meisten Metzger kaufen ihr Schweinefleisch von riesigen Schlachthöfen ein, und keiner weiß mehr, wo die Sau gestanden hat.
Und Rindfleisch?
Mit Rindern ist das anders: Ländliche Metzger werden oft noch von Bauern aus den umliegenden Dörfern beliefert, deren Kühe das ganze Jahr auf der Weide standen und auch sonst ordentlich gehalten werden. Sie schlachten sie also selber. Solches Fleisch kann man noch bedenkenlos essen.
Wenn man sein Fleisch allerdings gewöhnlich aus der TK-Theke großer Supermärkte kauft, kann man da auch bei Rindfleisch usw. nicht mit guter Qualität rechnen.
Gutes Schweinefleisch!
Hat man die Möglichkeit, an gutes Schweinefleisch zu kommen, was wirklich selten ist – meist in kleinen Hofläden -, kann man auch ohne Ekel und schlechtes Gewissen zuschlagen. Allerdings hat das auch seinen Preis, wenn das Schwein ein Jahr bequem leben durfte und ordentlich gefüttert wurde. Die Bio-Höfe halten meist auch alte deutsche Schweinerassen, die in der konventionellen Tierhaltung gar nicht zu finden sind.
Aber, müssen wir wirklich jeden Tag Fleisch essen?
Essen wir doch lieber 1-2 mal in der Woche ein hochwertiges Stück (Bio-)Fleisch als jeden Tag Gammelfleisch!
Wer sich auf die Suche macht, findet aber vielleicht einen Bauern, von dem er auch zu moderaten Preisen, gleich 1/4 oder 1/2 Rind kaufen und dann einfrieren kann.